Besonderes pädagogisches Interesse

Die drei Säulen der Draußenschule

Draußen in der Natur

 

Die Natur bietet uns vielfältige Möglichkeiten, Formen, Farben, Untergründe, Gerüche, die es im Wechsel der Jahreszeiten und dem Wetter mit allen Sinnen zu erfahren gilt. Zahlreiche Forschungsergebnisse bestätigen die unterschiedlichsten positiven Auswirkungen vom Draußensein in der Natur auf unseren Körper und Geist.

 

Da Kindheit heutzutage verstärkt drinnen stattfindet, schwindet die Möglichkeit zum freien Spiel in der Natur und damit die Erlebnisse und Sinneserfahrungen draußen. Das Ergebnis ist eine Naturentfremdung und ein Mangel im achtsamen Umgang mit der Natur und ihren Lebe-wesen. Diesem Prozess wollen und müssen wir entgegenwirken.

Draußen in der Kultur

 

Kulturelle Bildung meint die Beschäftigung junger Menschen mit kulturellen Ausdrucksformen, Spiel und Kunst. Sie findet also überall dort statt, wo Kinder und Jugendliche sich mit Kunst und Kultur beschäftigen oder ihre eigenen Ideen in die Tat umsetzen. Dabei gibt es verschiedenste Möglichkeiten an kulturellen Ausdrucksformen: Bildende Kunst und digitale Medien, Erzählen, Literatur und Schreiben, Film und Fotografie, Musik und Rhythmik, Spiel und Zirkus, Tanz und Theater, usw. Das Besondere an dieser Vielfalt ist, dass jeder etwas finden kann, das ihn interessiert und begeistert.

 

Das reine „Konsumieren“ von Kunst und Kultur gibt uns dabei die Möglichkeit, die unterschiedlichen individuellen Sichtweisen und Ausdrucksformen in Bildern und Geschichten lebendig und wertschätzend zu erleben. Wir erhalten dadurch die Chance, die Welt aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. 

 

Wenn wir hingegen selbst Kunst und Kultur schaffen, können wir unsere Gefühle und Gedanken ausdrücken, ohne dabei über diese sprechen zu müssen z.B. in Form von Malen, Singen oder Tanzen. Beim Schaffen von Kunst und Kultur können wir eigenen Fragen und Interessen nachgehen und Themen vertiefen, die uns beschäftigen. 

 

Als Draußenschule Murgtal möchten wir hierbei zum einen als „Konsument“ auftreten und kulturelle Einrichtungen aufsuchen, zum anderen aber auch selbst Kunst schaffen und auch „Anbieter“ sein z.B. in Form von Kunstaustellungen oder Aufführungen.

Draußen in der Gesellschaft (Vielfalt und Demokratie)

 

„Zu Demokraten werden wir nicht geboren, zu Demokraten werden wir durch Erziehung und Bildung, durch nachhaltige Prozesse in Kindheit und Jugend, die unsere Kompetenzen prägen und unseren Erfahrungen ihre Bedeutung verleihen.“  - Prof. Dr. Wolfgang Edelstein

 

Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch ihre Vielfalt der Bevölkerung im Hinblick auf Beruf, sozialem Status und Einkommen, auf Geschlechteridentitäten und -orientierungen, auf kulturelle und politische Orientierungen, auf Migrationserfahrungen und Lebensstile sowie viele weitere sozial relevante Merkmale aus. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist die Grundlage für das Miteinander in einem offenen, demokratisch verfassten Staat. Durch diese Vielfalt wird das Zusammenleben allerdings erschwert. Ziel ist eine Akzeptanz und Toleranz von Diversität, um ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander zu erreichen.

 

Wir als Schule sehen uns nicht als isoliertes Konstrukt, sondern möchten aktiv in der Gesellschaft teilhaben und die Menschen und Institutionen um uns herum kennenlernen und uns gegenseitig bereichern. Hinter jedem Merkmal einer Person steht ein Mensch wie du und ich.

 

Ein weiterer Punkt ist die Demokratiebildung. In einer Demokratie dürfen alle mitbestimmen. Kinder haben das Recht auf Beteiligung. Wir wollen den Kindern ihre Rechte bewusst machen und ihnen Wege der politischen Teilhabe aufzeigen. An unserer Schule wird es entsprechend eine Schulversammlung und soziokratische Kreise und Mitbestimmung geben.

 

Ganz nebenbei möchten wir dabei auch noch etwas darüber lernen, wie die Stadt und ihre Infrastruktur funktioniert und welche Abläufe, Prozesse und Strukturen das städtische Umfeld mit sich bringt.

Draußen vernetzen

 

„Kindern liegt oft nichts ferner als die nahe Umgebung.“

 

Und zum Schluss geht es natürlich auch darum, diese verschiedenen Arten des „Draußens“ zu vernetzen.

 

Kindheit findet heute oft in „Inseln“ statt und Elterntaxis fahren zwischen Zuhause, Schule, Kindergarten, Sportplatz, Musikschule usw. hin und her. Das Umfeld als Ganzes bleibt dabei unbekannt und bedeutungslos. Dieser Verinselung wollen wir entgegenwirken und ausgehend vom Schulgebäude die Umgebung erkunden und die Lücken zwischen den Inseln minimieren, Orte erschließen und miteinander in Verbindung setzen.

 

Nebenbei wird die räumliche Orientierung und das Gefühl der Verbundenheit, Zugehörigkeit und Sicherheit gestärkt. Aus der Sicherheit des Vertrauten kann dann auch das Fremde und Unbekannte erobert werden.

 

Für unseren Schulalltag bedeutet das, dass wir zum einen die Planung und Organisation zu außerschulischen Lernorten an die Schüler übertragen wollen und zum anderen soll die Möglichkeit bestehen, die Umgebung einfach ziellos zu durchstreifen, z.B. in Form von Stadtrallyes auf der Suche nach mathematischen Formen oder auch künstlerisch beim Malen und Zeichnen.

 

Kooperationen

Der Austausch und die Kooperation mit anderen sehen wir als Inspiration für unsere pädagogische Arbeit und als Möglichkeit, Lernräume außerhalb der Schule zu schaffen. Auch bietet es die Möglichkeit, sich weiterzubilden und Gelerntes weiterzugeben.

Unsere wichtigsten Kooperationspartner zur Umsetzung unseres Konzeptes sind Künstler und Handwerker aus der Nachbarschaft, sowie die Städte und Gemeinden und deren Infrastrukturen. Diese ermöglichen uns das Lernen am Modell.

Weitere Kooperationspartner sind andere Schulen. Der Austausch hilft uns, unsere eigene pädagogische Arbeit einzuordnen, zu hinterfragen und neue Inspirationen gewinnen zu können. Insbesondere verbünden wir uns mit Schulen, die Bildung visionär denken und neue Bildungswege gehen.

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